Donnerstag, 25. Juni 2015

Tagebuch - es geschehen Wunder


Ich fass nicht was in unserem Leben gerade passiert und ich möchte euch gerne daran teilhaben lassen. Also Willkommen in der phantastischen Welt von Jo

Rückblick für alle die gerade zuschalten :)

Die letzten zwei Tage waren eine der härtesten Tage seit meiner Kindheit. Denn wir haben die Nachricht erhalten, das Britta Zwangspensioniert wird. Das bedeutet für uns, das wir einen Großteil ihres Gehalts verlieren und das wiederum hat heftige Konsequenzen. Wir müssen dann Insolvenz anmelden, wir verlieren das Haus, den Tierhof, können unsere Tiere nicht verpflegen usw.

Britta leidet in Folge eines Diensunfalls unter depressiven Schüben, Fatique und einer Imunschwäche. Sie ist relativ oft Krank aber nicht so oft Krank, dass eine Zwangspensionierung im Raum stehen würde. Diese Mitteilung kam daher für uns überraschend, es war ein absoluter Schock. Denn eine finanzielle Kürzung bedeutet für uns den Ruin und die Private Insolvenz.

Ich habe zwei Nächste nicht geschlafen, ich habe nur recherchiert wie man dieses Unglück noch aufhalten kann. Wir waren dann Gestern bei der Anwältin, es liegt also ein Formfehler vor von Seiten ihrer Dienstelle und es besteht eine Chance, dass das Ganze noch aufgehalten werden kann, nicht desto trotz wird, auch dann wenn wir dagegen vorgehen (was wir tun werden) das Gehalt gekürzt, wenn die Polizei nicht einlenkt und Britta als Alternative einen Telearbeitsjob ermöglicht. Auch wenn wir irgendwann den Prozess gewinnen, müssen wir Privatinsolvenz anmelden. Das heißt im Klartext ab August sind wir finanziell ruiniert.

Ihr könnt euch vorstellen, welche Konsequenzen das mit sich bringt. Unsere Tiere können nicht mehr versorgt werden, sie verlieren ihr Zuhause, ihre Sicherheit. WIR können auch unter einer Brücke leben, wir sind Menschen, wir kommen wieder auf die Beine. Unsere Partnerschaft ist unerschütterlich und unsere Tochter hat das ganze sehr gefasst aufgenommen, sie will nur einen Kirschbaum, egal wo wir wohnen. Nun das ist das kleinste Problem. Aber viele unserer Tiere sind behindert, sie aus ihrem gewohnten Umfeld zu reißen wird schon nicht einfach, die Gruppe auseinander zu reißen, wird zu einem wirklich großen Problem. Aus dem Grund ging es mir die letzten zwei Tage nicht gut. Ich sah hier unsere behinderten Tiere und war verzweifelt. Bis heute.

Heute kam dann das was ich persönlich als "geführt sein" bezeichne. Denn daran glaub ich fest, weil ich es erlebt habe.

Ich habe die letzten Stunden viel meditiert und immer wieder aufs neue gesagt das alles gut wird und wir haben hier von allen Seiten Unterstützung. Brittas Kollegen überlegen eine Unterschriftensammlung zu starten. Wir haben sehr viele Spenden in diesem Monat erhalten, unsere Tiere sind also bis August abgesichert. Heute Morgen haben wir dann entschieden das die behinderten Tiere bei uns bleiben sollen, egal was passiert.

Und dann bekam ich heute morgen das absolute Hammer Angebot. Eine weiter entfernte Bekannte, die immer verfolgt was ich über unseren Hof schreibe und auch sonst sehr interessiert ist an meinem Block usw, schrieb mich heute morgen an, dass sie mir anbietet ihren Hof zu übernehmen, weil sie gerne nach Spanien auswandern möchte. Die Tiere können alle mit, es sind genug Ställe vorhanden und Weideland. Gemeinsam mit anderen Menschen kann man hier einen veganen Lebenshof aufbauen.

Und dieser Hof liegt in Mecklenburg Vorpommern. Ein Traum von einem Hof! Eine Stunde vom Meer entfernt. Und das tolle ist, es muss nicht von jetzt auf gleich sein. Das heißt wenn Britta den Telearbeitsplatz bekommt und noch ein paar Jahre zuhause arbeitet, können wir hier in Ruhe planen, ohne Stress und dann alles in die Wege leiten um aus Hessen auszuwandern.

Das Ganze ist so unglaublich, das mir die Worte fehlen. Das einzige was dann noch gesichert werden muss, ist die Finanzierung der Tiere, auch bräuchten wir dann Leute die den Hof mit uns aufbauen usw. Aber es ist ein Traum. Und eine Alternative.

Bei all dem was seit zwei Tagen passiert, habe ich mein inneres Gleichgewicht nicht verloren, ich habe Hoffnung und ich hatte trotz Trauer und Angst das Gefühl es wird alles gut.

Die Quintessenz von all dem zeigt mir das ich nur Vertrauen haben muss in dieses Leben. Ich werde seit dem ich denken kann geführt, egal was mir passiert ist, ich kam da hindurch. Ich habe schlimme Dinge überlebt und das hier zeigt mir, wenn man das Vertrauen nicht verliert geschehen Wunder. Wir haben eine Einladung erhalten uns den Hof in aller Ruhe anzusehen und ich habe das Angebot angenommen, während Britta die Tiere versorgt werde ich mit meiner Tochter im Sommer nach Mecklenburg Vorpommern reisen. Das Leben hält wundersame Früchte bereit, man muss sie nur als solche erkennen!!

Unser Tierhof Amoa wird weiter bestehen, je nachdem wie es sich entwickelt, es wird einen Weg geben!

Es geht weiter, egal was kommt. 

Namasté

Euch allen alles liebe von der Jo